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Die Wüste vermag unsere Sinne zu öffnen, Worte werden leicht und verlieren an Bedeutung inmitten der Stille. Gedanken werden flüchtig, der Wind trägt sie fort. Der Lebensatem schwingt in einem anderen Rhythmus und das Herz wird weit, atmet Wüstenzeit. So wie der Blick in die Ferne schweift, ohne abgelenkt zu werden, so kann sich auch die Wahrnehmung für die Tiefen des eigenen Lebens entfalten und ausdehnen Umkreist von Sonne, Mond und Sternen erlebt man Endlichkeit und Unendlichkeit im selben Augenblick.
Bei der Wanderung sind wir geführt und begleitet von Beduinen, die uns mit ihrer herzlichen Freundlichkeit an ihrem reichen überlieferten Wissen und ihrer ehrfurchtsvollen und bescheidenen Lebensweise teilhaben lassen, wenn sie mit der ihnen eigenen Ruhe die Kamele auf und abladen, Holz sammeln, Feuer machen, Tee und Essen zubereiten oder am Abend mit Trommeln und Gesang ihre alten und immer wieder neuen Geschichten erzählen. Die Weisheit der Wüste erschließt sich uns in der Stille und zugleich macht uns die Stille unsere eigene innere Weisheit zugänglich. Diese vertrauensvolle und inspirierende Erfahrung, möchte ich gerne auch anderen Menschen zugänglich machen und zugleich in einem achtsamen Austausch von Geben und Nehmen die Beduinen unterstützen. Im Mittelpunkt meiner Begleitung steht meine eigene Liebe und Begeisterung für die Schönheit der Wüste und die herzliche Gastfreundschaft der Beduinen. Was ich anbiete ist eine Reise, kein Seminar! Eine äußere Reise beinhaltet-wenn wir Zeit haben zu lauschen und wenn wir den Mut haben die Stille zuzulassen-immer auch eine innere Reise. Mein Programm ist: alle Programme loszulassen und sich hineinzudehnen in die Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Das einzige "Programm" ist: Gehen..immer weiter gehen, ohne gleich anzuhalten, zu zögern oder sich für die ein oder andere Richtung zu entscheiden. In einer Karawane zu gehen heißt: einfach gehen, sehr rhythmisch, der Richtung und Führung vertrauend, ohne festes Ziel und ohne gedankliche Konzepte. Es ist mir wichtig, allen Teilnehmern größtmögliche Freiheit zuzugestehen, ohne die Gemeinschaft aus den Augen zu verlieren. Jeder mag einer anderen Erfahrung entgegengehen und doch bleibt dieses Erleben für immer als eine gemeinsame Erinnerung erhalten.
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