leise wie einem Vogel

die Hand hinhalten

H.Domin

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„Wer in die Wüste geht und zurückkommt, ist nicht mehr derselbe“ arabisch

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Liebe Wüstenfreunde!

Schon nähern wir uns wieder den kürzesten Tagen und den längsten Nächten des Jahres... die „dunkle Jahreszeit“ – zumindest hier in der nördlicheren Hälfte unserer Erde.

Ich komme gerade aus zwei Wochen Wüsten-Zeit. Tage und Nächte voller Licht;

Licht im Blau des Himmels und im Leuchten des Universums
Licht im Sand der über die Dünen fliegt
Licht in den Augen, wenn der Schalk aufblitzt...und das Glu?ck
Licht auf den Gesichtern am Lagerfeuer
Licht das aus dem Frieden dieser Landschaft strahlt und jedes Herz beru?hrt
Licht, das sich ganz leise einen Weg in die Gedanken sucht und schlafendes Vertrauen aufweckt
Licht das zur Selbstverständlichkeit wird – und doch so kostbar ist weil es nährt stärkt verwandelt und verzaubert... auch mich !

Beim Gehen in der Wüste haben sich meine Füße von Neuem in den weichen Sand verliebt.

Meine Ohren in den Raum der Stille
meine Augen in das Blau des Himmels und die Weiten der Sternenräume
und mein Herz ... es sammelt lächelnd all diese Liebe,
wird groß und weit und sanft wie die Dünen und zeigt mir eine neue Vision:

Inshallah wird es einen sanfteren und langsameren Rückzug aus meiner langjährigen Wüstenarbeit geben mit wenigen und kleineren Gruppen und mehr Zwischenraum zum Ankommen und Verweilen in meinem grünen Zuhause: Jeweils eine 2 wöchige Reise im November , zum Licht sammeln, um den Jahreswechsel für einen klaren Blick nach vorne und im Wu?stenfru?hling....mit einer Gruppengröße von 8 TeilnehmerInnen.

Das fühlt sich leicht an und stimmig und zaubert ein glückliches Lachen auf die Gesichter der Beduinen (für die mein Leben ohne Wüste eh unvorstellbar ist) und ich hoffe auch von einigen von euch die keinen Platz mehr in den Karawanen gefunden haben oder – wie ich - sich in diesen Ort verliebt haben.
Vielleicht findet sich ja auch noch die ein oder andere die den Ruf verspürt, Gruppen in die Wüste zu begleiten... Meine Art dies zu tun ist untrennbar mit meinem Wesen verbunden und lässt sich nicht einfach übertragen – aber auch ich bin einst, 2007, mutig ins Unbekannte gesprungen und habe langsam und behutsam und mit viel Vertrauen, Geduld und Begeisterung meinen Platz dort eingenommen. Gerne bin ich bereit, mein Wissen zu teilen, Mut zu machen und zu unterstu?tzen wo es gebraucht wird.

So hoffe ich dass ein wenig Wüstenlicht aus meinen Zeilen vor eure Füße gefallen ist und ein Liebesgruß in euer Herz. Auch in der dunklen Jahreszeit existiert das Licht und erwacht jeden Morgen lang vor Sonnenaufgang am Horizont – jenseits der Wolken und jede Weihnacht ist ein Fest der Geburt.

Könnte doch der Wind statt dem Sand den Frieden der Wüste in die Welt tragen. Aber vielleicht verbirgt er sich als Same in jedem Sandkorn und wartet geduldig auf die Liebe – wie die Blumensamen in der Wu?ste auf den Regen.
Der Frieden der Wüste strahlt aus ihrer Stille. Wer dort wandert taucht tief in diese Stille ein und sinkt zugleich still in die Tiefe seines eigenen Seins.

Ich bin davon überzeugt dass Frieden nur von innen nach außen wachsen kann:

Vom Fu?hlen im Herzen - in die Gedanken

von den Gedanken – in die Worte

von den Worten - ins Handeln

Vom Handeln - ins Sein

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Ich lege die herzlichen Grüße von Khalifa, Ali, Ibrahim, Mohamed, Haved, Massaoud und Adl zwischen meine Zeilen – ihre Freude nach der langen Pause die Freiheit der Wüste wieder zu atmen und in ihre unzähligen Geschichten und Erinnerungen einzutauchen.
Ich werde schon bald wieder losziehen, eine tunesische Beduinen Hochzeit erleben und dann ganz gemächlich von einem Jahr ins
andere wandern...

Ich wünsche euch allen hier da und dort eine gute Balance immer wieder Vertrauen in die tiefere Weisheit des Lebens, Licht volle Gedanken und ein Liebe volles Herz.

Gracias a la vida und Alhamdulillah

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Ihr lieben Wüstenfreunde!

In einer Zeit wo vieles mehr und mehr kontrolliert und reglementiert wird ist es wichtig die Aufmerksamkeit für die Wunder des Lebens nicht zu verlieren. Sie sind immer da…im Großen wie im Kleinen. Aber wir erfahren sie in der Regel nicht aus den Nachrichten…sie zeigen sich leise - wie ein Vogel.

Für kleine Kinder ist die Welt immer voller Wunder, unabhängig davon was im Außen geschieht. Sie lassen sich - noch - nicht vom Verstand ablenken sondern tanzen mit Neugierde und Selbstvertrauen durch die Tage…immer in dem Bewusstsein dass an der nächsten Ecke ein neues Wunder auf sie wartet.

Wir können viel von ihnen lernen…das hat uns schon Jesus und andere Weise ans Herz gelegt!

Auf diese Weise sind Kinder auch geschützter gegen Krankheiten und lassen sie schneller hinter sich - solange sie in einem angstfreien Raum leben dürfen! Sie haben die großartige Fähigkeit sich ihre Welt immer wieder neu zu erschaffen durch Fantasie, Kreativität, Freude, Begeisterung und Neugierde…..auch wir Erwachsenen haben alle diese Fähigkeiten in uns - auch wenn sie oft tief vergraben sind unter einem Berg von Verantwortung, Sorgen, Ängsten, Gedanken und Ungewissheiten .

Ich finde diese spezielle Zeit immer wieder eine großartige Chance, die Aufmerksamkeit aus dem Außen etwas zurückzuziehen und auf Entdeckungsreise im Hier und Jetzt zu gehen!

So war ich in den letzten Monaten so sehr damit beschäftigt mein Elternhaus zu räumen und zu verwandeln, dass alle Nachrichten nur manchmal wie Wetterleuchten am Rande meines Bewusstseins aufflackerten und wieder verschwanden….was für eine Wohltat!

Stattdessen habe ich mir voller Freude und Dankbarkeit eine neue bunte lichtvolle neue Oase geschaffen…groß genug um Gäste aufzunehmen: Das Zuhause Sein teilen und einfach ein wenig Geborgenheit verschenken……fühlt euch eingeladen!

Mit dem Wald meiner Kindertage im Rücken und dem Blick in die Weite : an klaren Tagen erinnert mich die Bergkette der Alpen an ferne Dünen……

Was für ein Wunder !!!!!

ich hätte es mir zu Beginn des Jahres unter dem Sternenlicht der Wüste nicht träumen können….und doch: wer weiß welchen stillen Wunsch, welches Gebet, sich eine Sternschnuppe aus meinem Herzen pflückte. So vieles beginnt im Verborgenen - jedes wachsen - jedes Leben und jeder Neubeginn….Immer !!!                               

Nicht müde werden

sondern dem Wunder

leise wie einem Vogel

die Hand hinhalten…

Das gilt für mich auch für die Wüstenreisen….Es ist wahrlich ein schwieriges Jahr für die Beduinen. Einige Menschen verlassen  - mit oder ohne das Virus - ihren Körper…manche davon kannte ich.Ich weiß dass für sie der Tod immer eine göttliche Entscheidung ist - ein Moment der schon bei der Geburt festgeschrieben ist und so sind sie sich viel mehr als wirkbewusst dass das Leben in diesem Körper ein zeitlich begrenzter „Aufenthalt“ ist - eine Aufgabe um zu lernen - und dennoch bleibt der Schmerz des Verlustes für die Zurückbleibenden. Die Hoffnung auf ein wenig Arbeit ist inzwischen sehr sehr groß !

März 2020 Reisenotizen

 Gelassenheitsgebet (R. Niebuhr)

 

Bitte, gib mir den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann

Bitte, gib mir die Gelassenheit Dinge anzunehmen,

 die ich nicht ändern kann

Bitte, gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

 

Reiseberichte 2013 - 2019 Wüstenwanderungen in Tunesien

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November 2019
Reisenotizen

Wieder einmal lasse ich mich von der Fähre ganz gemächlich von einem Kontinent zum anderen tragen – diesmal ist das Meer ruhig und das große Schiff wiegt sich ganz sanft in der Bewegung des Wassers und voller Dankbarkeit bin ich mir der Kostbarkeit dieser Freiheit des Reisens bewusst.

Meine Wüstenzeit begann mit sehr viel Herzlichkeit und Freude und allen „meinen“ Beduinen: Ali, Mohamed, Havedh von der Karous Familie und Adl und Massaoud, die auch viele von euch kennengelernt haben. Ihre aufrichtige Freude und Dankbarkeit über den Beginn eines „neuen Jahres“ schiebt meine Gedanken an ein Ende der Wüstenreisen erst einmal an den Rand meines Bewusstseins ... es wird nicht leicht sein die richtige Zeit des Abschieds zu finden.

Um das Glück für die Beduinen noch größer zu machen, gab es sogar einen Regenmorgen – ein „Wasserbecken“ voller Regenwasser, sehr weich und sauber...sehr lecker und kostbar! Und nach dem Regen glückliche Kinder die sich Sandhöhlen graben.

Wenn die gemeinsame Sprache fehlt und der Kopf verstummt, werden wir empfänglicher für die leisen Stimmen des Herzens: ein Lachen, ein Augen-Blick, ein Lied von Herz zu Herz gesungen, eine stille Dankbarkeit, ein Liebesbrief mit Sternen in den Nachthimmel geschrieben...ein flüchtiger Wunsch im Aufleuchten einer Sternschnuppe. Der eigene Herzschlag der sich mit dem Herzschlag von Mutter Erde verbindet und ihre sanfte Umarmung aus Sand...

Es ist dieser wortlose und zutiefst poetische Sprachraum der mich auch nach 87 Reisen immer wieder von Neuem fasziniert. Der tiefe Frieden und die Stille, die es uns erlauben das Herz weit zu öffnen für eine andere Art des Schauens und Hörens. Wie laut und grell erscheint uns das Leben wenn wir zurückkehren und um uns zu schützen, müssen wir uns auch wieder mehr schließen.

Es ist gut, nach den Wahlen auf die Stimmen und die Stimmung der Menschen im Land zu lauschen, denn bei uns kommen ja nur Katastrophenmeldungen an. Ich habe den Eindruck, dass die Tunesier mit der Wahl ihres neuen Präsidenten Kaies Saied wieder neue Hoffnung bekommen haben auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage und ein Ende der „Vetternwirtschaft“ von der wenige profitieren und viele leiden. K.S. ist von 90% der 20 - 30 jährigen gut ausgebildeten jungen Menschen gewählt worden – das ist ein starkes Zeichen und ein klarer Auftrag! Er scheint ein sehr integrer und nicht manipulierbarer Mensch zu sein  mit der Idee die Demokratie mehr an der Basis der Tunesier zu verankern. Möge sein Weg offen sein!

Der Tourismus hat sich schon im letzten Jahr unter einem neuen jüdischen Tourismusminister wieder sehr gesteigert – so sehr, dass plötzlich die Autos, Busse und Fahrer für den Transfer knapp werden. Zum Glück spielt sich ein Großteil des Wüstentourismus am Rande der Auto-Pisten ab...weit entfernt von den stillen Pfaden meiner Beduinen! Auch die Fähre ist wieder mehr von Wüstenfahrern bevölkert....

Nach der Wüste habe ich noch drei Tage bei der Dattelernte geholfen. Die Früchte haben dieses Jahr sehr unter der großen Hitze gelitten – viele sind vertrocknet und alle müssen gleichzeitig geerntet werden. Dennoch bewahrt sich Ali sein warmes Lachen und ein aus tiefstem Herzen kommendes Alhamdulillah – Gott sei Dank! Eine tiefe und ehrliche Dankbarkeit dem Leben gegenüber – allem Leben – so wie es sich uns gerade zeigt!

Ich würde mich noch über 2-3 Teilnehmer bei meiner langsamen Reise im Februar freuen – sie ist immer noch meine Lieblingsreise und eine Wundervolle Erfahrung mit der langsamen Art des Reisens – auch durch die verschiedenen Landschaften und Lebensarten in Tunesien – mit der langen Wüstenzeit die es ermöglicht ganz tief zur Ruhe zu kommen und neue Kräfte zu sammeln und auch in den besonderen Zauber der großen Dünen des Südens einzutauchen und vom Tafelberg Timbain aus einen unvergesslichen Blick in die Unendlichkeit des Sandmeeres zu werfen. Es sieht so aus, als gäbe es wieder einen blühenden Wüstenfrühling. Ein Teil des kostbaren Herbstregens ist schon gefallen und die nächsten Tage soll es noch einmal regnen. Die Feuchtigkeit bleibt über den Winter im Boden und nährt Pflanzen und Samen und dann öffnen sich im Februar /März unzählige duftende Blüten an den Ginsterbüschen und am Boden ... ein zutiefst berührendes und faszinierendes Erlebnis!!!  Yalla Yalla!

Auch bei den beiden letzten Reisen im März sind noch ein paar wenige Plätze frei und durch die Begrenztheit der Flüge ist es doch ratsam sich bald zu entscheiden und den Flug zu buchen!

So wie ich alle eure vielen Grüße für die Beduinen am letzten Morgen vor ihre Füße in den Sand gelegt habe und sich ein breites Lachen in ihren Gesichtern ausgebreitet hat, so streue ich jetzt ihre Grüße an euch zwischen diese Zeilen. dazu ein bisschen Sternenstaub und Wüstenfrieden, ein paar Strahlen helles Sonnenlicht und eine Brise Meeresluft und freue mich darauf die ein oder anderen vertrauten Fußspuren neben den meinen im Sand zu finden – Insha’allah!

Mit einem warmen fröhlichen Gruß aus meinem Herzen

* Cordula Mariam *

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Februar / März 2017

Die mächtige Wüste brennt vor Sehnsucht nach der Liebe eines Grashalms,
der lachend den Kopf schüttelt und davonfliegt.... Tagore

Gedanken zwischen den Kontinenten

Unterwegs auf der Fähre von Tunis nach Genua.... Das Meer mit seinem bewegten Wasser und hellen Schaumkronen auf den Wellen  erinnert mich an die Wüste mit ihren Sandwogen, die so sanft und vollkommen in das grenzenlose Blau des Himmels gemalt sind. Beide Meere sind vom Wind geformt, geprägt und in ständiger Verwandlung. Das Wassermeer lässt uns die Tiefe erahnen die im Verborgenen liegt und es braucht ein Gefährt um sich darauf länger zu bewegen. Das Sandmeer schenkt uns den unmittelbaren Kontakt mit Mutter Erde und öffnet uns gleichzeitig dem weiten Licht vollen Himmel mit seinen unendlichen Universen. Beide erinnern an die Größe und Großartigkeit unseres Lebensraumes und mahnen zugleich an die Flüchtigkeit und Kostbarkeit unseres Lebens. Der Geist beruhigt sich an dem weiten Blick - die Gedanken verlieren sich im grenzenlosen Raum und das Herz findet allmählich wieder zurück zum Rhythmus der Natur.

Das besondere Geschenk der Wüste ist die große heilsame Stille die einfach da ist -so selbstverständlich - sie muss nicht erst erschaffen werden. Wir atmen sie ein...wir gehen in sie hinein...sie umhüllt uns...sie breitet sich vor uns aus wenn wir gehen und deckt uns zu wenn wir schlafen und sie reinigt unseren Geist von allem Überflüssigen. Stille lässt sich nicht in Worte fassen und ist mehr als die Abwesenheit von Worten...sie ist ein Erlebnis, eine Erfahrung wie so vieles was einem in der Wüste begegnet.

Dank dem ausgiebigen Regen im Herbst hat sich die Wüste in diesem Jahr in einen Zaubergarten verwandelt Die  karge steinige Ebene im Süden ist übersät von einem Meer von Blüten. Wie soll ich die Zartheit der Blüten und die Süße ihres Duftes in Worte fassen...wie das staunende Glück beschreiben das in den Gesichtern der Beduinen leuchtete oder die Zufriedenheit der Dromedare während ganze Blumensträuße in ihren Mäulern verschwanden.

Ungläubiges ehrfürchtiges Staunen die sich angesichts dieser vollkommenen flüchtigen Schönheit nach Tagen zwischen den hohen Sanddünen vor uns ausbreitet. Kein Foto kann dieses Erleben wiedergeben....

Auch die Ginsterbüsche im Norden sind in diesem Jahr übersät mit weißen Blüten die sich wie duftende Wolken gegen den blauen Himmel abheben.

Auch am Boden Strecken vielerlei neue Sprösslinge hoffnungsvoll ihre jungen Blätter in's Licht. Wie viele Jahre haben ihre Samen auf diesen leben spendenden Regen gewartet?? Welch ein Lehrstück an Geduld und Vertrauen!!!! In diesem Jahr werden viele kleine Kamele geboren, ziehen große Schaf und Ziegenherden durch die Wüste und träumen die Kamele von der nächsten Reise durch dieses reichhaltige Buffet.....

So freue ich mich im März/ April noch einmal zurückzukehren um das Ende des Wüstenfrühlings zu erleben...dann wird die Hitze die Wüste wieder in Wüste verwandeln und doch bleibt die Erinnerung an dieses Wunder von Farben, Schönheit und Duft und die Hoffnung auf einige neue Pflanzen und eine gute Dattelernte im Herbst!

Auch die  Menschen im Norden schauen wieder mit mehr vorsichtiger Hoffnung in die Zukunft - es kommen langsam wieder mehr Touristen ins Land und das große Aufgebot an Sicherheitskontrollen lässt potentiellen Übeltätern wenig Handlungsspielraum. Fern der täglichen Nachrichten lösen sich unsere Ängste schnell auf und aus der wahren Begegnung mit den Menschen durch Sprache, Blicke oder Gesten nährt sich die Hoffnung und der Glaube an ein friedvolles Miteinander.

Es ist gut  in diesen unruhigen Zeiten unter den Menschen sich daran zu erinnern dass die Natur immer Orte des Friedens  bewahrt und für uns bereit hält: Die Meere...die Wüsten...die Berge...die Wälder...die Kleingärten...

Sie sind wie der kostbare Regen, der den Samen des Friedens in unseren eigenen Herzen zum Blühen bringt und uns hilft das Leben in seiner Schönheit und Großartigkeit zu erahnen.

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April 2016

" Auf, Auf! Die Wüste ist das Tor zum Himmel! In deiner müden Seele wirkt sie Wunder!

Thomas Merten

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Liebe Wüsten-Freunde!

Wieder einmal ist eine Wüstensaison zu Ende und mit großer Dankbarkeit blicke ich zurück auf 7 wunderbare und friedevolle Reisen mit wertvollen Begegnungen und einer Transformation der Gedanken die nur die eigene Erfahrung vollbringen kann: die Verwandlung von Ängstlichkeit in neues Vertrauen und Lebensmut.

Ich bin in den letzten Monaten oft gefragt worden, ob ich noch immer meine Reisen organisiere – jetzt wo die Welt so gefährlich geworden ist – und besonders das Reisen in ein islamisches Land! Es gibt mir jedes mal einen Stich ins Herz wenn ich erlebe wie Menschen pauschal aufgrund ihres Glaubens, ihrer Herkunft oder ihres Aussehens ihr einfaches friedevolles Menschsein abgesprochen wird und sie sich dafür rechtfertigen müssen. Dieses Denken hier bei uns in Europa macht mir Angst!!

Mut hingegen machen mir alle die Menschen die ihr Herz der Vielfalt des Lebens öffnen, die bereit sind durch eigene Erfahrung ihr Denken sich verwandeln zu lassen und  zu lernen. Das passiert zur Zeit an vielen Orten in der Begegnung mit Flüchtlingen aber auch auf unbelastete Weise, wenn wir Menschen in ihrem zu Hause besuchen und erleben dürfen und wenn wir für eine kurze Zeit das Miteinander teilen. Es braucht nicht einmal Worte – es genügt der Augenblick – das Lachen  - ein paar gemeinsame Schritte – das Gefühl der Gemeinschaft inmitten der Unendlichkeit....und schon bricht die verkrustete Schale des Herzens und eine neue kleine Friedenspflanze sucht sich ihren Weg ans Licht. Frieden entsteht in dem Moment wo wir nicht urteilen – weder uns selbst noch anderen gegenüber. In diesem Zusammenhang hat sich mir die Wüste noch einmal neu erschlossen: zu allen Zeiten war sie ein Ort wo Menschen inneren Frieden suchten und fanden. Es gibt dieses arabische Sprichwort: „Gott hat sich die Wüste erschaffen damit es einen Ort gäbe darin er in Frieden Lustwandeln kann“.

Wenn ich am Ende einer Reise die Gesichter rund um das Lagerfeuer betrachte, ist meine Herz voller Freude, Glück und Dankbarkeit. Ausnahmslos alle – auch die Beduinen – haben dieses sanfte Strahlen im Gesicht und um sich herum, das einem friedevollen Herzen entspringt, den Glanz des Himmels in den Augen und eine neue Wahrnehmung in ihren Gedanken. Und in diesem Moment wünsche ich mir dass noch viele Karawanen über die Dünen ziehen mögen und auf diese Weise der Frieden der Wüste in die unruhige Welt hinausgetragen wird!

„Trommle mein Herz für das Leben, singe mein Mund dem Frieden,
dass die Erde heller und schöner werde...“

Was die politische Situation in Tunesien betrifft kann ich nach meiner persönlichen Einschätzung und vielerlei Gesprächen in Tunesien sagen, dass es im Moment politisch stabil ist. Es gibt keinerlei rivalisierende Gruppierungen wie im Nachbarland Libyen und da der Tourismus die Basis der Wirtschaft ist steht die innere Sicherheit inzwischen an oberster Priorität. Polizei Militär und eine sehr wachsame Zivilbevölkerung arbeiten eng zusammen um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Es gibt im ganzen Land viele Kontrollen von denen aber keine Aggression ausgeht sondern der wohlwollende Wunsch nach Sicherheit und Schutz – besonders gegenüber Fremden. Ich bin bei 2 Reisen mit dem eigenen Auto von Tunis nach Douz und zurück gefahren und fühle mich in diesem Land mit seiner ausgeprägten Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft nach wie vor sicher und beschützt.

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Oktober 2015

Lebe deinen Träumen nach

Hole sie ein

Und mache sie zu deinen ständigen Begleitern!

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Januar 2015

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Ein neues Jahr

Noch still und jung

Ohne Spuren und Erinnerung

Noch groß und weit

Und reich an Zeit

Ein Samen ... für mehr

Menschlichkeit !

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„Du musst weit schauen Mariam...“ sagt Ali mir immer wieder, wenn wir gemeinsam in der Wüste unterwegs sind. Und: „sabr...sabr.... Geduld...Geduld!!!“